konsumente
Bewertet in Deutschland am 18. Januar 2020
Ich hab nach einer Reisekamera neben meiner Sony Alpha7III gesucht und mich nach vielen Erzählungen von Bekannten über den "Charakter" dieser Kamera zunächst für die Fuji X-T20 entschieden.Die Kamera tut vieles von dem, was sie können sollte, sehr gut. Sie ist klein, hübsch, schiesst passable Fotos (sehr gute für APSC sogar), Autofokus geht sicherlich gut genug. Wer hauptsächlich fotografieren will, bekommt hier wirklich viel Kamera für unter 1.000 Euro.Was Videos angeht ist die Kamera halt von der Zeit eingeschränkt (Qualität ist aber beiden kurzen Clips hervorragend), sie neigt wohl auch recht schnell zum überhitzen. Was mir nicht ganz gefallen hat, dass die Knöpfe beim Wahlrad ein wenig laut geklackert haben, das wirkte nicht ganz so gut verarbeitet.Warum ich die Kamera aber leider, leider wieder zurück schicken muss, hat dann doch ergonomische Gründe. Bei mir ist das linke Auge dominant, ich sehe damit in den Sucher. Ich wusste vorher schon, dass es keinen Joystick für den Fokuspunkt gibt, störte mich nicht und wäre auch tatsächlich kein Problem, wenn nicht genau auf dem Wahlrad meine Nase wäre. Es ist für mich kaum möglich, durch den Sucher zu sehen und zeitgleich mein Fokusfeld zu verschieben. Ich muss entweder Abstand zwischen dem Auge und dem Sucher lassen oder den Kopf derart verdrehen, dass ich mit dem Bildaufbau und der räumlichen Orientierung Probleme bekomme. Das ist dann leider doch ein zu großes Problem.Fazit: Die Kamera ist als Reisekamera für Semiprofessionelle und Enthusiasten sehr ok, "Linksaugen" sollten sie doch sicherheitshalber in die Hand nehmen und schauen, ob sich das im Betrieb ausgeht.
H. P.
Bewertet in Deutschland am 5. Februar 2018
Über die technischen Daten ist schon alles gesagt bzw. kann man diese in diversen Magazinen und Tests nachlesen. Vor dem Kauf einer Kamera aus Fuji X-Serie bzw. der X-T20 sollte man ein Anforderungsprofil für sich erstellen und nachfolgende Überlegungen anstellen. Ich habe Erfahrung mit analogen und digitalen SLR und DSLR aus dem Hause Minolta und Sony. Irgendwann hatte ich die Schlepperei satt und suchte für den Umstieg eine leistungsfähige, handliche und leichte Systemkamera mit ebensolchen Objektiven. Die Sony A6000er Serie als Alternative gab es damals noch nicht. Nach diversen Lumix G Modellen bin ich 2015 bei Fuji gelandet. Nachdem die X-T20 nach einer X-M1 und einer X-T1 nun meine dritte Fuji ist, habe ich diesbezüglich inzwischen ein wenig Erfahrung.1. Design und Handling.Man muss sich auf das Retro-Design mit dem damit verbundenen Handling einlassen. Alle wichtigen Funktionen sind über Räder und Knöpfe am Gehäuse verfügbar und bei den richtigen Voreinstellungen im Menü ist die Bedienung intuitiv und genial schnell. Der Monitor ist klappbar und der Sucher ist hell, hochauflösend und im Vergleich zur X-T1/2 mit 0.62x gerade noch groß genug. Mittels des Zusatzgriffs kann man die Ergonomie noch verbessern, ohne dass die Kamera zu sehr aufträgt. Selbst mit dem 27mm Pancake ragt er nicht über das Objektivende hinaus und die Kamera bleibt schön handlich und unauffällig, z.B. für Streetfotografie. Einziger Ergonomie-Wermutstropfen: Der Auslöser sitzt oben am Gehäuse und nicht auf dem Griff.2. FunktionenEs ist alles an Bord, was man als Allrounder benötigt. Sogar UHD Video und Pano (wobei ich lieber stitche). Für Sportfotografie würde ich eher zur X-T2 mit Booster greifen. Genial ist die manuelle Steuerung von Verschlusszeit und Blende über das Kamerarad und die Blendenringe an den XF-Objektiven. Sie kann - im Gegensatz zur X-T10 und X-T1 - jetzt auch HSS, also Blitzen mit bis zu 1/4000. Dazu gibt es einen passenden (leider sehr teuren) Fuji Blitz und weitere kompatible Geräte. Ich setze einen Godox TT350F ein. Der macht was er soll und ist für den Funktionsumfang sehr günstig (81,00€ bei Amazon)3. BildqualitätEs gibt nicht viele Kameras, die für 899,- Euro eine derartige BQ abliefern. Und das auch bei harten Kontrasten, schlechtem Licht und hohen ISO Werten. DSLM-Modelle mit vergleichbarer oder leicht besserer BQ und vor allem mit mehr Funktionen wie die X-T2, X-PRO2 oder Konkurrenzprodukte kosten gleich mal das Doppelte oder mehr. Wenn man sich bei der X-T20 etwas Mühe schon beim Fotografieren gibt, benötigt man das RAW-Format und selbst ein teures Bildbearbeitungsprogramm nur noch in Ausnahmesituationen (außer man ist RAW-Junkie). Die X-T20 liefert knackscharfe, kontrastreiche und farblich einwandfreie JPGs direkt aus der Kamera. Man kann einige Parameter wie Schärfe, Kontrast und Farbe schon im Menü voreinstellen. dazu gibt es verschiedene Fujifilm Farbsimulationen, wie z.B. Velvia. Letztes ist ideal für Landschaftsaufnahmen bei flauem Licht, wie z.B. im Moment. Eine wesentliche Rolle bei der BQ spielen die Fuji-Objektive. Diese waren für mich neben der Kamera der Hauptentscheidungsgrund für diese Marke.4. ObjektiveAls die Fuji X-Serie vor einigen Jahren angekündigt wurde, gab es drei Objektive zur Auswahl. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert und die Auswahl ist ausreichend groß. Mittlerweile bieten auch einige Objektivhersteller kompatible Objektive für das Fuji X-System an. Wenn man sich die Objektivtests verschiedener Fotomagazine mal näher ansieht, belegen die Fuji Linsen auch immer vordere Plätze. Das hat natürlich auch seinen Preis. Selbst die günstigeren XC-Einstiegsmodelle mit Kunststoffgehäusen und -bajonetten liefern eine sehr gute optische Leistung. Ich habe Erfahrungen mit folgenden Objektiven: XF 14, 18, 23, 27, 18-55, 18-135mm sowie XC 16-50 II und 50-230mm II, die ich entweder an einer der drei Fujis hatte oder noch im Einsatz habe. Die Beschreibung aller würde hier zu weit führen. Es ist jedenfalls kein Totalausfall dabei - ganz im Gegenteil. Das 18mm gehört zu den ersten Objektiven der X-Serie und ist das von der Leistung wohl umstrittenste. Nach meiner Meinung wird es leider oft - zu Unrecht - unterbewertet. Auch hier sollte man sich das eigene Fotografierverhalten und den Einsatzzweck des jeweiligen Objektivs überlegen. Da würde ich das 18mm z.B. für Streetfotos nehmen und z.B. für Architekturfotografie eher das 14mm einsetzen, wenn es bis in die Ecken scharf sein soll. Das XC 16-50 II ist ein ideales 'Immerdrauf'-Objektiv für die X-T20. Das Set wiegt gerade mal 750 g und man kann es so den ganzen Tag (z.B. an einer Handschlaufe) mit sich herumtragen, ohne dass es vom Gewicht her lästig wird. Die BQ ist völlig o.k.. Wenn mehr Lichtstärke gefragt ist, wäre das 18-55 oder eine lichtstarke FB die erste Wahl.5. FazitWer ca. 1.000 Euro für die Basisausstattung (X-T20 mit XC16-50mm) bei optimaler BQ ausgeben kann oder will, ist mit der Fuji X-T20 bestens bedient. Für etwas mehr Leistung oder noch mehr Funktionen gibt es ja noch die X-T2 oder X-PRO2. Wenn man sich einmal an das etwas andere Bedienkonzept gewöhnt hat, will man nichts anderes mehr. Die Objektivauswahl ist groß und gehört zum Besten, was der Markt in der APS-C Klasse zu bieten hat. Die lichtstarken Premium-Linsen sind nicht billig aber das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt aufgrund der hervorragenden BQ dennoch. Das gilt insbesondere für die Fuji X-T20 mit dem Set-Objektiv.
Lightbox
Bewertet in Deutschland am 12. März 2017
Vor rund 2 Jahren habe ich mich zum ersten Mal für eine Kamera von Fujifilm entschieden. Damals eine kleine X-M1, die ich statt meiner Canon EOS 60D in den Urlaub mitgenommen habe. Nach dem Urlaub musste ich sagen - ich habe meine große Canon DSLR keine Sekunde vermisst. Nicht nur der Sensor der Fuji ist der Hammer, auch das Kitobjektiv hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck. Lange bin ich daher mit der X-M1 rumgezogen und habe die Kamera lieben gelernt.Über kurz oder lang hat mir aber ein Feature gefehlt - der Sucher. Als das Sparschwein gefüllt war, habe ich daher nicht mehr nur auf eine neue Fuji geschielt, sondern wirklich ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht. Bei Fuji wollte ich in jedem Fall bleiben.Letztlich habe ich wer weiß wie viele Videos angesehen und bin letztlich bei der Fuji X-T10 hängen geblieben.Nach einem Jahr Nutzung war mir hier wirklich zu 100% klar, dass ich mich voll auf Fuji konzentrieren würde und es war Zeit, Canon „Tschüss“ zu sagen. Zeitgleich habe ich mich nach einer Zweitcam umgesehen, da ich für unterwegs gerne eine Back-Up Kamera habe, um nicht ständig Objektive wechseln zu müssen und als Ersatz, falls doch mal etwas ist. Meine X-T10 sollte künftig diese Rolle einnehmen. Die Frage für mich war lange Zeit nur, welche Fuji? Zunächst habe ich auf die X-T2 geschielt, als Fuji die X-T20 im Januar vorgestellt hat, war ich hin und hergerissen und habe mich dann doch für die X-T20 entschieden. Warum? Das erzähle ich etwas weiter unten.*** Anmerkung zur Videofunktion: ***Ich fotografiere zu 98% - die Videofunktion und vor allem die 4K Qualität habe ich noch nicht so hinreichend getestet, dass ich sie hier als Punkt aufnehmen möchte. Ich werde dies aber noch tun und der Rezension hinzufüge.01 VERARBEITUNG und ERSTER EINDRUCK:Die Fuji X-T20 gleicht ihrer Vorgängerin in fast allen Punkten. Stelle ich beide nebeneinander, erkenne ich die X-T20 nur am Schriftzug und daran, dass der rote Video-Aufnahmeknopf ersetzt wurde durch die FN-Taste.Auch hier fühlt sich die Kamera wieder an, wie aus einem Guss. Wesentlich griffiger als die kleine X-M1 und dennoch sehr leicht. Klar, legt eine -T2 noch eine Schippe drauf, aber ich habe noch keine Situation gehabt, in der ich am Body der kleineren X-T10 bzw. jetzt der X-T20 gezweifelt habe.Die Griffigkeit fällt für mich sehr gut aus, weil die Kamera für mich Handlichkeit ausstrahlt und sich dennoch nicht wie ein Spielzeug anfühlt. Außerdem gefällt mir der Look der Fuji-Kameras wirklich gut (habe die X-T10 und X-T20 in Schwarz). Leicht Retro, ohne sich in irgendwelchen Spielereien zu verlieren. Alles ist für mich durchdacht und in einen schön anzusehenden Body gepackt.Schön finde ich, dass Fuji nicht wirklich was am Body geändert hat, wie es andere Hersteller gerne tun, nur, um etwas neu erscheinen zu lassen – warum auch was ändern? Die X-T10 hat sehr gut funktioniert. Zudem kann ich meinen Holzgriff auch an der X-T20 verwenden.02 BEDIENUNG und TOUCHSCREENDie Bedienung der X-T20 ist der der X-T10 ebenfalls sehr ähnlich. Die Menüs haben eine Frischzellenkur bekommen und sehen leicht verändert aus. Man findet sich aber super schnell zurecht – ob man nun von einer anderen Fuji kommt oder dieses Kamerasystem neu entdeckt. Wenn ich da an meine Samsaung NX1000 denke oder meinen Ausflug zu Nikon. Da habe ich ewig gebraucht und mich dennoch nicht mit der Menüführung anfreunden können.Bei Fuji habe ich mich sofort wohlgefühlt und alles rasch gefunden. Zusätzlich kann man Punkte im Q-Menü belegen und es gibt Custom-Einstellungen. So findet jeder Nutzer das passende Profil für sich.Die X-T20 kann bequem mit der rechten Hand bedient werden und alle Knöpfe sind gut erreichbar. Das Menükreuz hat einen guten Druckpunkt. Das kleine Rad über der Daumenablage macht die Bedienung leicht, man muss manchmal aber aufpassen, nicht unbewusst etwas zu verstellen. Den Tausch der Video-Funktion ins linke Einstellrad finde ich gut. An diese Stelle ist die Fn-Taste gerückt.Was schade ist, derzeit kann das vordere Einstellrad nicht mit einer Zweitfunktion belegt werden (dafür musste es hereingedrückt werden) – das vermisse ich etwas, da ich hier den „K“-Weißabgleich untergebracht hatte. Vielleicht schiebt Fuji hier ein Firmware-Update nach.Was gefällt, ist der Touchscreen. Auch hier kann man einstellen, was passieren soll beim „touchen“. Entweder man löst aus, fokussiert oder führt den AF-Punkt. Der Touchscreen reagiert sehr zügig und leichtgängig.03 PERFORMANCE: X-TRANS III und X-PROZESSOR PROEine konsequente Weiterentwicklung zur X-T10 findet man bei der X-T20 vor allem im Inneren. Von der großen X-T2 und der X-Pro 2 wurde der X-Trans III Sensor und der X-Prozessor Pro übernommen.Und die verbesserte Performance ist spürbar. Gegenüber meiner X-T10 löst die X-T20 spürbar schneller aus und legt auch bei den Verarbeitungsprozessen eine ordentliche Schippe drauf. Entsprechend verkürzt sind die Wartezeiten (gerade bei Langzeitbelichtungen spürbar).Subjektiv habe ich das Gefühl, dass der Sensor der Fuji X-T20 dennoch anders agiert, als der meiner X-T10. Hier muss ich öfter korrigierend eingreifen bzw. was am Regler drehen, da ich meine X-T10 noch gewohnt bin. Kann auch nur Einbildung sein, im Moment empfinde ich das Arbeiten mit der X-T20 noch in der Findungsphase.Ansonsten ist alles beim Alten geblieben - was keineswegs schlecht ist. Denn wenn die früheren Fujis punkten konnten, dann mit ihrem Sensor, ihrem Rauschverhalten und der Abbildungsleistung.Meine Canon mochte ich immer - aber was der kleine Sensor der Fuji rausholt, ist wirklich beachtlich.Der Dynamikumfang der Systemkamera arbeitet wesentlich feinfühliger und holt auch in dunklen Situationen noch Details raus, während meine Canon nur noch schwarz abbildet. Merkt man vor allem dann, wenn es um Dämmersituationen geht und Vordergrund und Hintergrund belichtet werden sollen.Das Rauschverhalten kann sich sehen lassen und auch hier punktet die kleine Fuji gegenüber meiner Canon. Die Bilder sind auch bei hohen ISO Zahlen noch zeigbar und können mittels Software sehr gut nachgebessert werden.Ebenso gefällt mir die Farbwiedergabe der Fuji - hat irgendwie einen ganz eigenen Look, der meinem Fotostil sehr entgegenkommt.Als Vergleich ziehe ich hier mal die Samsung NX1000 heran, deren Farben ich immer grässlich fand, da viel zu grell. Die Fuji bildet natürlich ab und der Farbbereich kann im Menü manuell angepasst werden.04 AUTOMATIK – MODUS und AUTO-WEISSABGLEICHEigentlich habe ich den Automatikmodus an Kameras immer wie die Pest gemieden. Seit meiner X-T10 weiß ich, dass man das nicht zwangsläufig muss, falls es doch einmal schnell gehen muss und man dennoch ein gutes Bild haben will. Der Automatikmodus der X-T10 hat extrem feinfühlig gearbeitet – herausgekommen sind super Bilder. Gleiches gilt auch im Prinzip auch für die X-T20. Wobei ich hier sagen muss, dass der AWB-Modus (Auto-White-Balance) der X-T20 bei mir einen Hang zu Rottönen hat, gerade in schattigen Situationen. Bei der X-T10 war ein Nachregulieren fast nicht nötig. Kommt sicher auf den Bildstil an, den man erreichen möchte. Dennoch nutze ich den Automatikmodus der X-T20 seltener, als den der X-T10, der für mich in 90% der Situation überzeugend war. Den meiner X-T20 siedele ich mal bei 70% an. Vielleicht kann ein anderer Nutzer etwas zum Verhalten seiner X-T20 in diesem Modus sagen.05 SUCHERDas Hauptargument, warum ich von der X-M1 damals auf die X-T10 gewechselt bin. Wer die elektronischen Sucher der Fujis kennt, weiß, wie gut sie funktionieren und wie schnell man sich daran gewöhnt. Wer hier neu ist, der wird schnell auf den Geschmack kommen. Der Sucher der Fuji bietet alle Parameter, die man braucht. Zeitgleich funktionieren für mich elektronische Sucher besser, als optische (z.B. der meiner 60D). Warum? Weil er das Bild genau so anzeigt, wie es auch auf der Speicherkarte landet. Hier hat der optische immer getäuscht. Man dachte, prima, so soll das Bild aussehen, hat den Auslöser gedrückt und es sah keineswegs so aus, wie man wollte. Beim elektronischen Sucher sehe ich sofort, was ich noch korrigieren muss. Damit ist es natürlich sehr angenehm, Bilder zu gestalten.06 DYNAMIKUMFANGWenn die großen DSLR Hersteller an etwas arbeiten sollten, dann am Dynamikumfang. Was Fuji und auch Sony hier vormachen, ist Weltklasse. Kein Wunder also, dass auch viele namhafte Fotografen Sony und Fuji für sich entdecken. Der Dynamikumfang der X-T20 bleibt genial - was hier im Raw Format noch rausholen ist, beeindruckt. Ich nutze sonst wirklich keine Fanboy-Hymnen, aber Fuji hat mich für sich gewonnen.In Gegenlichtsituationen bzw. in Situationen mit sehr hohem Kontrastunterschied, arbeitet die Kamera überzeugend und es lassen sich ausgebrannte Lichter vermeiden bzw. in der Nachbearbeitung Details in Schatten herausholen, um eine ausgeglichene Lichtsituation zu schaffen. Dies gelingt durch den einstellbaren Dynamikbereich (D-Rng) der Kamera, der sich in verschiedenen Stärken bei unterschiedlicher ISO Zahl einstellen lässt. Hier greift die Kamera regulierend ein und tut das, wie ich finde, mit sehr gutem Ergebnis.06 KITLINSEEin (positives) Wort zur Kitlinse (ich beziehe mich hier aufs 16-50er). Meist erhält man im Kit ja eher eine Linse, die so einigermaßen okay ist und mit der man erst mal über die Runden kommt. Von der Abbildungsleistung des Kitobjektivs der Fuji bin ich aber sehr angenehm überrascht und ich nutze das Objektiv sehr gerne. Es ist knackig scharf, bietet genug Weitwinkel und kommt ohne große Vignettierung oder CAs aus. Der Zoom- und Fokussierungring ist ausreichend groß und lässt sich bequem bedienen. Etwas gewöhnen musste ich mich an die vertauschte Zoomeinstellung gegenüber meiner DSLR Objektive, aber das hat man nach ein paar Sekunden im Blut.Weiter fällt die sehr kompakte Bauweise auf. Zwar lässt sich die Kamera nicht in der Hosentasche verstauen, aber für kleine oder volle Rucksäcke genau richtig, da kaum Platz weggenommen wird.Außerdem positiv - bei Fuji ist gleich die passende Sonnenblende dabei. Bei Canon Objektiven sucht man die ja leider vergeblich und muss noch mal in die Tasche greifen. Hier wird also alles geliefert, um direkt gerüstet zu sein.Wer also erstmal in die Welt von Fuji schnuppern und nicht gleich in ein 16-55 2.8er Fujinon investieren will, bekommt hier eine vernünftige Lösung mit sehr guter Abbildungsleistung.07 FUJI X-T2 oder X-T20: Warum es bei mir die X-T20 geworden istZu Beginn der Rezension habe ich geschrieben, dass ich zwischen der X-T2 und der X-T20 doch ein ganzes Stück überlegen musste.Was bietet die X-T2 merklich gegenüber der X-T20:• Größeren Body aus Magnesium mit Weather-Sealing (also Witterungsbeständigkeit für Frost, Wasser, Staub)• Dual-SD Kartenslot UHS-II kompatibel (X-T20 nur UHS-I)• ISO-Wahlrad und weitere Funktionen per Einstellrad direkt anwählbar• Größerer EVF Sucher• Möglichkeit Batteriegriff anzubringen und Serienbild-Rate zu erhöhen• LCD Monitor der nach oben und unten und zur Seite geklappt werden kann• Joystick zur schnelleren Menüführung• Verschlusszeit von 1/8000 sek. (mechanisch)• 14 Bilder pro sek.• 6 benutzerdefinierte AF-Einstellungen möglich• Keine zeitliche Limitierung fürs Video in 4KWarum dennoch die X-T20?Fangen wir beim Preis an. Die X-T2 ist derzeit für ca. 1500 € für das Gehäuse zu haben. Also doch eine Menge mehr, als die X-T20 (899€ Body) kostet. Natürlich bekommt man auch „mehr“, aber ich will hier kurz auflisten, ob es wirklich so viel mehr ist, dass ich diese Preisdifferenz hätte bezahlen wollen.1. Die X-T2 ist wetterfest, die X-T20 nicht. Aber das hat mich schon bei der X-T10 nie gestört. Ich habe an sehr heißen Tagen fotografiert, im Staub, im Matsch und in frostigen Winternächten – hat die kleine X-T10 ohne Murren mitgemacht. Daher gehe ich davon aus, dass die X-T20 das auch wegsteckt und verzichte auf den Witterungsschutz.2. Den Dual-Slot hätte ich zwar gerne gehabt, aber unbedingt fehlen tut er mir nun auch nicht. Ich habe eine große Speicherkarte darin, die für den gesamten Tag ausreicht. Und einen Ausfall habe ich bislang bei noch keiner SD-Karte gehabt.3. Die paar zusätzlichen Einstellräder sind für mich auch nicht super wichtig. Dank Q-Menü ist alles schnell erreichbar.4. Einen Batteriegriff vermisse ich nicht und damit auch nicht die Möglichkeit mehr Bilder pro Sek. zu schießen. Sport fotografiere ich nicht, daher für mich nicht wichtig.5. Der Joystick wird wunderbar durch den Touchscreen kompensiert.6. Ein größerer EVF ist sicher nett, aber durch den der X-T20 sehe ich alles, was ich sehen muss.7. Einstellbare AF-Profile. Auch bei der X-T20 kann man eine AF Feinjustage vornehmen. Die gegebenen Profile reichen mir allemal und der AF der Fuji funktioniert so gut, dass ich bislang keinen Bedarf der Feinjustage hatte.8. Videos nehme ich kaum auf und kann die zeitliche Begrenzung von 10min in 4k gut verkraften.Für mich ist die X-T2 eine super Cam, ohne Frage, aber genauem Überlegen hatte sie zwar Dinge, die „nice-to-have“ für mich sind, aber mich jetzt, da sie fehlen nicht totunglücklich machen. Mit dem identischen Sensor und Prozessor, dem Touchscreen und dem guten Automatikmodus ist die X-T20 für mich daher die optimale und günstigere Lösung.08 AKKU:Mit einer Kapazität von 350 Bildern ist die Fuji weit von dem entfernt, was der Akku meiner 60D zu leisten im Stande war. Zwar ist der Akku der X-T20 etwas stärker, als der der X-T10 (ca. für 10 Aufnahmen), aber das ist nun auch nicht die Welt, mögen manche meinen. Es kommt aber auch drauf an, was man macht. Mit einem Akku kann ich nachts super ein paar schöne Sternaufnahmen machen und Langzeitbelichtungen. Reicht.Für größere Touren habe ich einfach noch 3-4 Akkus dabei – sie sind klein und nehmen nicht viel Platz im Rucksack weg. Abends ins Ladegerät und morgens geht’s wieder weiter. Der Akku der X-T10 und X-T20 können in beiden Cams verwendet werden.09 FAZIT:Die X-T20 kommt als kleiner Ableger der X-T2 auf den Markt, bringt aber fast alle großen Funktionen mit. Da hier der gleiche Sensor/Prozessor wie in der X-T2 verbaut ist, musste ich nicht mehr allzu lang überlegen. Die anderen Features der X-T2 waren für mich nicht so überaus wichtig, dass ich unbedingt die größere Fuji brauchte. Die X-T20 macht eine super Figur und führt das Erbe der X-T10 hervorragend weiter. Wer auf die genannten Aspekte der X-T2 verzichten kann, bekommt hier sehr viel Kamera fürs Geld. Sehr guter Sensor in kleinem Gehäuse. Für mich war es die richtige Entscheidung als Ergänzung zu meiner X-T10.