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Bewertet in Deutschland am 6. Januar 2021
Wir heizen unser Haus im Winter meist über einen Holzvergaserofen und brauchen dann dafür täglich eine Handvoll Kleinholz (etwa fingerdick) zum Anfeuern. Bislang habe ich das aus Fichten- oder Douglasienscheiten oder gelegentlichem Restholz vom Basteln mit dem Beil hergestellt. Als gefährlich habe ich das nie empfunden, allerdings mache ich das gern zur Entspannung nach der Büroarbeit am Abend oder bei Schlechtwetter am Wochenende. Dann ist man stets im Zweifel, ob der eigene Spaß am Hacken den Nachbarn gerade gewaltig auf die Nerven geht. Außerdem hat das Kleinholz die Tendenz, beim Hacken sonstwohin zu fliegen, auch wenn man den Hackklotz in eine Bauwanne o.ä. stellt.Als geräuscharme Alternative für das abendliche Erzeugen von Kleinmengen Anfeuerholz habe ich nunmehr diesen Handholzspalter erworben, nachdem ich bei Ytb einzelne Videos dazu gefunden hatte. Alternativ hatte ich kurzzeitig Varianten in Erwägung gezogen, wo Scheite mit dem Hammer auf einer stehenden Klinge zerteilt werden, dabei blieb aber immer noch das Geklopfe.Der Handspalter "Knacks" wurde teilweise vormontiert in einem stabilen Karton geliefert. Als Verpackung der einzelnen Teile und als Hohlraumverfüllung diente die Motorsportbeilage der Kronenzeitung, was schließen lässt, dass hier zur Abwechslung mal etwas nicht direkt aus China kam. Alle Stahlteile sind ordentlich gefertigt ohne komische Grate oder so und sauber verzinkt, alle Kleinteile in ihrer kleinen Kunststofftüte waren komplett, und sogar die für die Eventualität einer Montage auf Betonuntergrund beiliegenden Dübel (die ich nicht benötigte) waren von Fischer und nicht so ein sofort zu entsorgendes Noname-Produkt. Die Messerklinge ist echt scharf. Der Handgriff aus gedrechseltem Buchenholz war unbehandelt und wurde daher von mir zunächst erst einmal mit Holzöl eingerieben. Dem Ganzen lag eine kombinierte mehrseitige Montage- und Bedienungsanleitung bei, die in deutscher Originalsprache mit sorgfältig erstellten Texten und Schemazeichnungen keine Fragen zum Aufbau und zur Anwendung offenließ. Hier hat sich jemand echt Mühe gegeben. Der noch erforderliche Zusammenbau war (mit eigenem Werkzeug) nach zehn Minuten ohne Schwierigkeiten abgeschlossen. Ich habe das Gerät bei mir in der horizontalen Betriebsvariante mit eigenem Verbindungsmaterial auf eine selbst gebaute hölzerne Grundplatte mit Sockel montiert, die ich auf die Tischplatte der Hobelbank auflegen und gleichzeitig zur Befestigung in die vordere Zarge einspannen kann. (Hierfür hat das Austesten der vernünftigen Machart schon etwas länger gedauert, als für den Zusammenbau des Handspalters selbst.)Inzwischen habe ich den Handspalter benutzt, um die Menge eines 20-l-Eimers mit eng gestopftem Kleinholz herzustellen und dabei die Eigenschaften auszutesten. Das Gerät verhält sich allen meinen Erwartungen/Versprechungen entsprechend. In vertikaler Arbeitsrichtung ist die Konstruktion vertrauenserweckend steif. Seitlich ist auch nach korrektem Anziehen der Schrauben/Bolzen etwas Spiel vorhanden, was aber keinen funktionellen Nachteil bedeutet. Ich habe vorgespaltene "Brettchen" von 1,5-2cm Stärke und ca. 25 cm Länge aus Fichte und Douglasie weiterverarbeitet. Im astlosen Fichtenholz dieser Machart funktioniert das Spalten, ohne dass man das Gefühl hat, das Gerät oder sich selbst zu strapazieren. Bei der Douglasie mit ihren vergleichsweise weiten Jahresringen zeigte das Holz entlang der Jahresringe gefühlt eher die Tendenz zum Splittern, als beim Arbeiten mit dem Beil, senkrecht dazu war es die reine Freude. Natürlich immer alles schön mit der Faser. Insgesamt war ich versucht, alles viel feiner zu spalten, als es tatsächlich notwendig ist, einfach weil es so gut geht. Stücke über die Gesamtlänge von 1cm² Querschnitt waren überhaupt kein Problem. Man hat stets die Chance, die Finger weitab der Klinge zu halten, bei den letzten beiden Stücken kann man vor dem kompletten Durchspalten von oben zufassen. Der Hebelarm ist nicht so schwer, dass das Spalten ohne zusätzliche Armkraft kunktioniert, insofern hat man stets die Kontrolle. Ich muss zugeben, dass ich das Gerät entgegen der Montagehinweise so auf meiner selbst gebauten Halteplatte montiert habe, dass der Hebelarm vor dem kompletten Schließen des Messers bereits anschlägt und damit der verbleibende Restspalt zwischen Messer und Basis größer als vorgesehen ist (ca. 5 cm). Zum kompletten Durchspalten reicht das trotzdem und Fingerklemmen ist technisch unmöglich. Die Funktion in "korrekter" Montageweise mit bis zum gerätetechnischen Anschlag schließenden Messer habe ich daher nicht ausprobiert. Die zweistufige Hebelmechanik bringt wie versprochen einen echten Gewinn in Punkto Kraftersparnis beim ersten Stück des Spaltens und erlaubt gleichzeitig ein gefühlvolles Ansetzen. Es besteht kein Anlass (und vermutlich hätte es auch keinen Zweck), mit dem Gerät zu "hacken", bei vernünftigem Holz zieht man einfach langsam durch. Hier sehe ich einen wirklichen funktionellen Vorteil gegenüber den "starrarmigen" Mitbewerbern, so dekorativ sie in ihrer gusseisernen Machart auch sein mögen. Die erforderliche Anpassung der Rasterverstellung an die Scheitlänge funktioniert intuitiv. Außerdem besteht durch die Abstufungen auf der Basis keine Notwendigkeit, für geringfügig andere Scheitlängen jedesmal eine neue Einstellung vorzunehmen. Das stellt in Anbetracht der Kraftersparnis keinen nennenswerten Mehraufwand dar. Letztendlich hat man eher das Gefühl, mit einer Metall-Hebelschere zu arbeiten und weniger mit einem Spalter.Beim Spalten springt ab und zu mal ein abgespaltener Span durch die Eigenspannung des Holzes seitlich weg, in der Masse hat man aber die Chance, dass die Späne direkt in die daneben gestellte Kiste fallen (da muss ich noch etwas optimieren). Das lauteste Geräusch ist das Knacken des Holzes bim Abspalten und das Aufschlagen des Armes auf dem Basisteil, wenn das Holz durchgespalten ist. Hier habe ich daher als vorsorglichen Puffer provisorisch etwas dickes Klebeband aufgeklebt, damit durch den ständigen Kontakt die Verzinkung nicht auf Dauer Schaden nimmt.Die direkte Verarbeitung von armdicken Scheiten direkt aus dem Stapel zu Anmachholz, so wie ich es bislang mit dem Beil gemacht habe, werde ich dem Gerät nicht zumuten. Diese Funktion wird gemäß Gerätebeschreibung auch nicht geboten. Ebenso ist astfreies Ausgangsmaterial gefragt. Dies bedeutet gezieltes Vorbereiten des späteren Kleinholzes bereits beim Spalten von Stammholz durch ein brettartiges Spaltmuster und das Aussortieren von Astteilen. (Es sei denn, man hat genügend astfreie Bretterreste aus anderen Quellen zum Zerkleinern.) Das ist für mich jedoch kein Problem.Insgesamt bin ich mit dem Kauf des Holzspalters sehr zufrieden und glaube, dass ihn bei mir aufgrund der Freude an der Verwendung und dem Arbeitsergebnis eine langfristige und intensive Nutzung erwartet.
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